Farben, die nicht zusammenpassen, Formen, mit denen man nichts anzufangen weiß, Dimensionen, die jede Anwendung unmöglich machen: In der Welt der Logos gibt es so ziemlich alles, was es nicht geben dürfte. Und doch: Logos sind immer etwas sehr persönliches, ein Stück Unternehmen, das viele Eigentümer unter keinen Umständen antasten wollen. Auch dann nicht, wenn es aus Effizienzgründen dringend notwendig wäre.
„Effizienz“: Es ist dieses Schlagwort, nach dem wir uns richten, wenn es darum geht, ein neues Logo zu entwerfen oder ein bestehendes zu relaunchen. Schließlich lehren uns die Designer, dass das Aussehen immer der Funktion zu folgen hat – und nicht etwa umgekehrt. Puristen gehen sogar so weit zu behaupten: Im Grunde gibt es keine Schönheit ohne Funktionalität.
Was Logos angeht, sind wir Puristen. Deshalb haben wir diesen kleinen Leitfaden ausgearbeitet, mit dem wir Ihnen zu erklären versuchen, was uns durch den Kopf geht, wenn wir ein Logo erarbeiten. Eines, das wirkt, selbstverständlich.
Was ist eigentlich ein Logo?
Bevor wir ans Eingemachte gehen, eine grundlegende Klärung der Frage: Was ist eigentlich ein Logo?
Ein Logo ist die Kombination aus einer Wort- und einer Bildmarke, aus Buchstaben und visuellen Elementen also. Damit ist die Erscheinungsform geklärt, nicht aber der Zweck.
Deshalb eine zweite Definition: Ein Logo ist eine grundlegende Komponenten einer Marke, spiegelt also stets Mission, Vision und Werte eines Unternehmens wider. Das Logo ist ganz ohne Zweifel die wiedererkennbarste Ausdrucksform einer Marke.
Schon daraus lässt sich eine wichtige Anforderung an ein Logo ableiten: ein Logo muss wiedererkennbar und eingängig sein, muss von den Konsumenten also erkannt und im Hirn abgespeichert werden.
Ein Logo muss für sich allein stehen
Wiedererkennbarkeit hat sehr viel mit Reproduzierbarkeit zu tun, wobei „Reproduzierbarkeit“ für die Anwendung des Logos in unterschiedlichen Kontexten, auf unterschiedlichen Materialen, in unterschiedlichen Medien steht. Damit ein Logo wiedererkannt werden kann, muss es also leicht reproduzierbar sein.
In der Praxis bedeutet dies, dass ein Logo in jeglicher Anwendung jene Proportionen und Elemente beibehalten muss, die es einzigartig und wiedererkennbar machen. Nur so kann es für sich allein stehen und zugleich der Marke die nötige Sichtbarkeit verschaffen.
Die Reproduzierbarkeit ist also die allererste Anforderung, die wir im Auge haben, wenn wir ein Logo erarbeiten.
Der modulare Aufbau
Neben der Reproduzierbarkeit gilt es, sich auf einen modularen Aufbau des Logos zu konzentrieren. Wie wir bereits gesehen haben, besteht ein Logo aus einer Wort- und einer Bildmarke, wobei jede für sich allein funktionieren muss, wenn es darauf ankommt. Nur so garantieren wir, dass das Logo auch wirklich in jeder sich bietenden Situation wirken kann.
Aus dem Gesagten dürfte klar geworden sein: Zuerst kommen Reproduzierbarkeit und modularer Aufbau, alles andere – Formen, Farben, Dimensionen – folgen.
Ein Regenbogen ist schön – am Himmel!
Geht es um die Farben eines Logos, gibt es eine Grundregel: es müssen einfache und wenige sein – zwei, maximal drei. Und die zweite Grundregel: Die Farben müssen zusammenpassen. Zu viele Farben sorgen lediglich für Chaos und erschweren die Reproduzierbarkeit, die uns doch so am Herzen liegt.
In solchen Fällen hilft eine Corporate Identity, sollte es eine solche nicht geben, kann man sie immer erarbeiten. Denn: Gibt es ein Logo aber keine CI, kann es durchaus schwierig werden. In solchen Fällen greift man meist zum Instrument eines Redesigns, überarbeitet das alte Logo also vor dem Hintergrund aller Anforderungen. Allerdings ist dies immer ein heikles Unterfangen.
Die Bedeutung der Markenidentität
Wie wir schon gesehen haben, trägt ein Logo entscheidend dazu bei, die Markenidentität eines Unternehmens sichtbar zu machen. Daraus ergibt sich allerdings auch: Eine solche Markenidentität sollte vor der Erarbeitung eines Logos klar und umfassend definiert werden. Die besten Logos entstehen deshalb auf der Basis von strategischen Analysen, klaren Marktpositionierungen und umfangreichen Informationen, wie sie in einem Marketingplan enthalten sind.
Es ist deshalb kein Zufall, dass unsere Branding-Projekte stets rund um diese zentralen Informationen aufgebaut werden.