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In vielen Unternehmen wird der Verkauf noch immer als taktische Aktivität betrachtet: Etwas, das aktiviert wird, wenn „Zahlen gemacht“ werden müssen – etwa am Quartalsende oder bei neuen Produkteinführungen. Doch heute ist der Vertrieb zu einem kontinuierlichen, strukturierten und strategischen Prozess geworden, der mit Methode, Beständigkeit und Weitblick gepflegt werden muss.
Fehlt eine klare Steuerung im Vertriebsmanagement, lassen sich schnell schwankende Ergebnisse, verpasste Chancen und organisatorische Überlastung beobachten. Hinter enttäuschenden Vertriebsergebnissen stehen oft wiederkehrende Fehler in der Beziehungsgestaltung mit Kunden und Kundinnen – und das mehr als reine Markt- oder Produktgrenzen.
Einige dieser Fehler wirken leise und zermürbend über die Zeit; andere sind bekannt, bleiben aber weit verbreitet. Die Ursachen liegen in häufig festgefahrenen Gewohnheiten, veralteten Prozessen oder einer Vertriebskultur, die sich nicht weiterentwickelt hat. Sie zu erkennen ist der erste Schritt zur Verbesserung; sie mit konkreten Lösungen anzugehen, ist der Weg, den Vertriebsapparat wieder geschmeidig, wirkungsvoll und effizient zu machen.

Vertriebsteam im Unternehmen vermeidet Fehler im Vertriebsmanagement mit proaktivem Ansatz und effektiven Werkzeugen

Fehlender Follow‑Up

Einer der häufigsten und schädlichsten Fehler im Vertriebsmanagement ist das Fehlen eines konsequenten Follow‑Ups. Oft geschieht ein Erstkontakt, ein Angebot, ein vielversprechendes Gespräch – und dann bleibt der Draht ungenutzt. Kein Rückruf, kein Update. Das Resultat: die Chance verstreicht, der Kunde entfernt sich schrittweise und fühlt sich zunehmend wie ein bloßer Name im CRM.
Das Follow‑Up ist ein Schlüsselmoment für den Aufbau einer Beziehung. Es signalisiert Aufmerksamkeit, Präsenz und Verlässlichkeit. Gerade in dieser Phase wird Vertrauen geformt und der Kunde durch den Prozess geführt. Es unberücksichtigt zu lassen heißt, Raum für Improvisation – oder für organisiertere Wettbewerber – zu öffnen.
Um das zu vermeiden, braucht es Methodik: Werkzeuge wie ein gut konfiguriertes CRM helfen, jede Interaktion zu dokumentieren und die nächsten Schritte zu planen. Noch wichtiger ist aber die Denkweise: Follow‑Up muss Teil der Vertriebskultur werden – nicht eine optionale Aktivität, sondern eine etablierte Gewohnheit.
Wirksames Follow‑Up bedeutet zudem Vorbereitung: Nicht nur Kontaktaufnahme ad hoc, sondern mit sinnvollen Inhalten. Das Aufgreifen der Kernaussagen des letzten Austauschs, die Überbringung relevanter Neuigkeiten, der Vorschlag eines konkreten nächsten Schrittes: Gutes Follow‑Up ist wertorientiert, nicht aufdringlich.

Ineffektive Kommunikation

Schwache Kommunikation ist oft ein Indiz für ein wenig überzeugendes Vertriebsmanagement. Wenn die Botschaft zu technisch, generisch oder selbstbezogen ist, fühlt sich der Kunde entfremdet. Nur über Merkmale zu sprechen und nicht über Nutzen, standardisierte Nachrichten ohne Personalisierung: All das reduziert Kommunikation zu einem Monolog.
Effektive Kommunikation hängt nicht vom Einsatz komplexer Begriffe oder kreativer Slogans ab. Sie beginnt mit Zuhören: Den Kontext, die Prioritäten und Herausforderungen der Kunden und Kundinnen zu verstehen, erlaubt es, personalisierte, relevante und beziehungsorientierte Botschaften zu formulieren.
Daraus lässt sich ableiten, wie wichtig es ist, das Vertriebsteam darin zu trainieren, eine einfache, klare und kundenzentrierte Sprache zu verwenden. Vertriebsstorytelling wird zu einem wertvollen Werkzeug: Es verdeutlicht, wie Produkt oder Dienstleistung konkrete Probleme löst, und macht die Botschaft einprägsamer und emotionaler.
Auch die Wahl des Kanals darf nicht dem Zufall überlassen werden. Eine effektive Kommunikation passt sich dem Medium an – E‑Mail, Telefonat, Messaging, Präsentation – und bleibt konsistent ebenso wie relevant. Die richtige Botschaft auf die richtige Weise zu übermitteln, macht oft den Unterschied zwischen einer gelungenen und einer vergessenen Interaktion.

Reaktives Kundenmanagement

Ein weiterer häufig festgestellter Fehler ist ein zu reaktives Vorgehen. Man wartet darauf, dass der Kunde den ersten Schritt macht, und reagiert dann punktuell. Zwar mag das vorsichtig wirken, doch langfristig schwächt dieses Verhalten die Wahrnehmung der Vertriebskraft – sie wird eher als Ausführende denn als strategischer Partner wahrgenommen.
Die Weiterentwicklung erfordert ein proaktives, beratendes Vorgehen. Es reicht nicht aus, korrekt zu reagieren: Es gilt, intelligent vorzuschlagen, Bedürfnisse zu antizipieren und Lösungen zu bieten, noch bevor sie benannt werden.
Das verlangt Kundenstudium, Detailorientierung und Suche nach schwachen Signalen. Gleichzeitig braucht es konkrete, kohärente Angebote, die proaktiv Wert schaffen. So wird der Vertrieb zum Wegweiser und die Organisation beweist, dass sie Vision besitzt, nicht nur Reaktivität.
Präsenz bedeutet, nicht nur zur richtigen Zeit da zu sein, sondern den Kontext tief zu verstehen und Antworten zu liefern – noch bevor Fragen formuliert werden.

Weitere verbreitete Fehler

Neben den augenscheinlichen Fällen existieren zusätzliche, weniger sichtbare Fehler mit großer Wirkung. Ein typischer Fehler ist die fehlende Abstimmung zwischen Vertrieb und Marketing. Wenn die beiden Funktionen nicht synergistisch zusammenarbeiten, dann entstehen inkohärente Botschaften, isolierte Kampagnen und schlecht betreute Leads.
Auch ein Mangel an Training darf nicht unterschätzt werden. Marktbedingungen ändern sich, ebenso wie Kundenbedürfnisse. Sich auf Produkt- und Standardtechniken zu beschränken, reicht deshalb nicht länger aus. Fortlaufende Schulungen zu Kommunikation, Verhandlung, digitalen Tools und Beziehungsmanagement sind notwendig.
Schließlich ist eine wenig motivierte oder wenig wertgeschätzte Vertriebsorganisation ein strukturelles Hindernis. Internes Engagement gehört zur Vertriebsstrategie: Menschen, die gehört, unterstützt und gefördert werden, agieren wirkungsvoller, konstanter und glaubwürdiger.

Für ein effektiveres und bewussteres Vertriebsmanagement

Viele der beschriebenen Fehler lassen sich mit gezielten und bewussten Maßnahmen korrigieren. Es geht nicht nur darum, „mehr zu verkaufen“, sondern stabile Beziehungen aufzubauen, Prozesse zu verbessern und echten Mehrwert für den Kunden zu schaffen. Es bedeutet, eine beratende, agile und marktkonforme Denkweise zu etablieren.
EOC unterstützt Unternehmen genau auf diesem Weg: Wir helfen dabei, Ineffizienzen zu erkennen, Hindernisse zu beseitigen, Kompetenzen zu stärken und konkrete Werkzeuge zu aktivieren. Unser Ansatz ist dabei pragmatisch und ergebnisorientiert.
Denn in einem sich rasant wandelnden Markt muss sich auch der Vertrieb weiterentwickeln: mit Klarheit und ohne unnötige Komplexität, aber mit greifbaren, nachhaltigen Ergebnissen.