Ich bin UX-Designer und glauben Sie mir: Es ist alles andere als leicht, meinen Freunden, meiner Familie und manchmal auch meinen Kollegen zu erklären, was das überhaupt ist. Deshalb schreibe ich diesen Artikel, der in wenigen Worten erklären soll, was User Experience ist und was es zu beachten gilt, wenn man sich mit ihr befasst.
Was ist UX?
Los geht’s mit den Grundlagen: Das Kürzel UX steht für User Experience, was man im Deutschen mit „Nutzererlebnis“ übersetzen könnte. Es ist also der Nutzer, der im Mittelpunkt der UX steht: seine Bedürfnisse, sein Verhalten, seine Beweggründe. Versteht man diese, kann man Plattformen und Touch-points schaffen, die dem Nutzer das Erlebnis garantieren, das er sucht.
Und Touch-points gibt es zuhauf, sie begleiten uns im Alltag, und zwar auch dann, wenn man sich dessen gar nicht bewusst ist: immer dann etwa, wenn man eine Zahlung online vornimmt, wenn man Informationen auf einer Website sucht, ein Foto in einem sozialen Netzwerk teilt oder einen Flug über eine entsprechende App bucht.
„A person’s perceptions and responses that result from the use and/or anticipated use of a product, system or service.” (Definition der User Experience laut DIN EN ISO 9241-210)
Sechs Leitlinien, denen es zu folgen gilt, wenn man ein Erlebnis schaffen will:
1. Verstehen Sie Ihren Nutzer!
UX setzt auf dem tiefgreifenden Verständnis der Nutzer, von deren Bedürfnissen, Geschmäckern, Fähigkeiten und Grenzen auf. Zudem berücksichtigt sie die Ziele der Nutzer und jenes Unternehmens, für das das Projekt entwickelt wird. Die Best-Practice-Beispiele einer UX verbessern die Interaktion des Nutzers mit dem Produkt und mit allen dazugehörigen Services.
2. Machen Sie Ihr Produkt einfach und attraktiv!
Erstes Ziel eines gut geplanten Nutzererlebnisses ist die Befriedigung der Bedürfnisse der Nutzer – ausgesprochen oder nicht. Der Weg dorthin führt über ein Ausräumen aller Probleme und Schwächen. Das zweite Ziel der UX besteht darin, die Einfachheit und Attraktivität eines Produktes so weit zu steigern, dass es ein Vergnügen ist, es zu besitzen. Dabei ist klar, dass das wirkliche Nutzererlebnis nicht erreicht wird, wenn man dem Nutzer nur das bietet, was er sucht. Deshalb gilt es auch, alle Bereiche der Produktentwicklung in die UX einzubeziehen: Ingenieurswissen, Marketing, Psychologie, Grafik und Design und nicht zuletzt die Planung des Interfaces (UI).
3. Üben Sie sich in der Kunst des Planens!
UX ist in erster Linie Planungsarbeit, und zwar bei der Entwicklung eines Produkts, mit dem die Interaktion leichtestmöglich fällt. Die Planung des Nutzererlebnisses umfasst alle Aspekte, die mit der Wahrnehmung eines Produktes oder einer Dienstleistung durch die Nutzer zusammenhängen.
4. Schaffen Sie ein wertvolles und dynamisches Erlebnis!
Die UX beschreibt die Art und Weise, wie ein Nutzer mit einem System interagiert. In diese Art und Weise der Beziehung zwischen Mensch und Computer (HCI) fließen unterschiedliche Aspekte ein: Erfahrungen, Gefühle, Bedeutungen, Werte, aber auch die Wahrnehmung praktischer Dinge, also von Aspekten wie Nützlichkeit, einfache Bedienung und Effizienz. Wie der Begriff „Nutzererlebnis“ bereits ausdrückt, geht es um eine subjektive Erfahrung, also um die individuelle Bewertung der Leistungsfähigkeit, der Gefühle und Gedanken, die mit einem System verbunden werden. Das Nutzererlebnis ist deshalb dynamisch, es verändert sich in der Zeit und mit dem Kontext, in dem es stattfindet.
5. Berücksichtigen Sie das menschliche Element!
Die UX umfasst die Gefühle einer Person im Moment der Interaktion mit einem System. Dabei kann es sich um eine Website, um eine App oder eine Software handeln. Im modernen Kontext geht es bei der UX heute also meist um eine Interaktion Mensch-Computer (HCI).
6. Jedes Detail zählt!
Eigentlich ist es einfach: UX umfasst all das, was passiert, wenn ein Nutzer mit Ihrem Unternehmen interagiert, also etwa über die Website, eine App oder andere Kommunikationskanäle. UX steht demnach für alles, was die Nutzer sehen, hören und fühlen.
Warum ist die UX so wichtig?
„Jede Erfahrung (ist) ebenso von den vorausgegangenen Erfahrungen beeinflusst wie sie ihrerseits die Qualität der nach ihr folgenden Erfahrungen modifiziert.“ (John Dewey)
Dies alles vor Augen entwickeln wir digitale Projekte, die Nutzern intuitive Erlebnisse bieten und sie auf einer emotionalen Ebene ansprechen, was wiederum zu Kundenbindung und Konversion führt.